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Die Gambia-Afrika-Hilfe hat sich aufgelöst

Nach dem Wegzug von Gerhard Lemp hat sich kein Vorsitzender gefunden / Hilfsverein hat sein Vermögen an vier Vereine verteilt .

Daniel Kälble (Afridunga), Gisela Hüller (MBoss-Kaolack), Inge Happle (Förderverein Burundi) und Wolfgang Dahl (Kindergarten-Projekt Marakissa) erhielten zu gleichen Teilen das Restvermögen des aufgelösten Vereins Gambia-Afrika-Hilfe. Foto: Frank Leonhardt

HOHBERG-HOFWEIER (leo). Ein letztes Mal hat die Gambia-Afrika-Hilfe e.V. mit Sitz in Hohberg zur Mitgliederversammlung eingeladen. Es ging um die Auflösung des Vereins und die Verteilung des Vermögens.

Das Liquidatorenteam besteht aus Claudia Seitz, Josef Brüderle, Elmar Bölinger und Inge Happle. Brüderle legte den Abschlussbericht vor. Die Auflösung wurde bereits am 4. Oktober 2013 mit deutlicher Mehrheit beschlossen, nachdem sich im Vorfeld kein Vorstand mehr finden ließ. Auslöser für diese Entscheidung war der damalige Umzug des Vorsitzenden Gerhard Lemp und seiner Frau nach Berlin, aber auch die politische Lage in Banjul und das schwierig gewordene Engagement in Gambia. Josef Brüderle erinnerte an die langjährige Unterstützung der Einwohner in Gambia durch den Verein, die vielen Reisen dorthin, die Hilfsgütertransporte, die Ausbildung und Bezahlung von Krankenpersonal und die Unterstützung von Kindergärten und Schulen. Die große Reise "Schopfe goes to Gambia" im Jahr 2005 sei laut Brüderle vielen Mitgliedern noch in guter Erinnerung, sie führte letztendlich zur Gründung des Vereins.

Es habe aber nicht alles in Gambia so geklappt, wie es der Vorstand geplant hatte, da in Afrika die Uhren anders tickten. Besonders enttäuschend sei der große Einsatz für die Krankenstation Manduar gewesen, die letztendlich vom Staat übernommen und geschlossen worden sei.

Elmar Bölinger legte den Kassenbericht für das Sperrjahr vor, in dem praktisch keine finanziellen Transaktionen mehr stattfanden. Die Aufgabe der Liquidatoren sei es gewesen, an die Gelder zu kommen, die noch auf Konten in Gambia lagen. Mit viel Zeitaufwand sei es gelungen, die Geldtransfers zu organisieren. Das Vermögen beläuft sich jetzt auf rund 30 000 Euro. Bereits auf der letzten Hauptversammlung sei beschlossen worden, das Vermögen an vier gemeinnützige Organisationen zu verteilen, von denen man wisse, dass das Geld einer guten ähnlichen Verwendung zugeführt werde.

Vertreter dieser Vereine waren bei der Auflösungsversammlung zugegen und bedankten sich für die großzügige Zuwendung. Im Förderverein-Ortenau-Burundi engagieren sich mittlerweile einige Ehemalige der Afrika-Gambia-Hilfe. Zweck des Vereins ist vornehmlich die Unterstützung einer Patenschaft mit dem Krankenhaus in Kayanza im zentralafrikanischen Staat Burundi. Unterstützung erhält auch das Kindergarten-Projekt Marakissa, ebenso wie der Hohberger Förderverein MBoss-Kaolack, der sich um den Aufbau von Schulen und die Renovierung von Krankenstationen im Senegal kümmert, und der Förderverein Afridunga, dessen Schwerpunkt in der Unterstützung eines Waisenhauses in Port Victoria/Kenia liegt.

In dieser Auflösungsversammlung wurde nicht nur das vierköpfige Liquidatorenteam einstimmig entlastet, sondern auch nachträglich die ehemaligen Vorsitzenden Gerhard Lemp und Ruth Heinz, von denen sich die Mitglieder nach dem Umzug nach Berlin anfangs etwas im Stich gelassen gefühlt hätten, wie Josef Brüderle anmerkte. Beide hätten für den Verein und die Menschen in Gambia aber sehr sehr viel getan.

Do, 20. November 2014, Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.