Vortrag über Afridunga
in der Grundschule Oberschopfheim
Für die Oberschopfheimer Grundschüler begann der Montag diesmal anders – mit Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand: Lena Maier fesselte sie anhand eines Reiseberichtes über ihren zweimonatigen Waisenhaus-Besuch mit dem Verein »Afridunga« Ende 2017 in Kenia.
Ein vielstimmiges »Ooooh« geht durch die Turnhalle, als Lena Maier (23) ein Foto zeigt, auf dem viele schwarzhäutige Kinder mit Schuluniform in einem kleinen Raum zu sehen sind. Sie bringt den Oberschopfheimern auf Initiative von Referendarin Katharina Strebel das Leben der rund 300 Kinder in Sheryl's Orphans Children Home am Viktoria-See nahe. Sie lernten Mama Rosemary kennen, die das Waisenhaus bereits vor dem Kontakt mit Afridunga gegründet hat. Mit Hilfe des Vereins und seiner Patenschaften können die Kinder weiter die mittlerweile renovierte und modernisierte Schule besuchen, sind vergleichsweise gut mit Essen und Kleidung versorgt. Es gibt jetzt eine Küche, einen Essensraum und besser ausgestattete Klassenzimmer. Das ist nicht selbstverständlich: Die Schule kostet viel Geld und das können sich die Familien in der dörflichen Gegend, eine Tagesreise von Nairobi entfernt, privat nicht leisten.
»Wisst Ihr, was Waisen sind?«, fragt die Erzieherin. »Kinder, die keine Eltern mehr haben«, weiß eine Schülerin. Rund 40 solche Kinder können gleich nebenan im eigenen Bett schlafen, die anderen übernachten bei Angehörigen. Große Augen machen die Oberschopfheimer, als Lena Maier erzählt, dass es dort kein Wasser aus dem Wasserhahn, keine Klospülung und nur einen winzigen Gemeinschaftsfernseher gibt. Mittlerweile können die Kinder sauberes Wasser aus dem neuen Brunnen trinken. Vorher blieb ihnen nur dreckiges Regenwasser.
»Die Kinder in Kenia waren sehr neugierig und wollten wissen, woher wir kommen und warum wir hier sind«, erzählt Maier weiter. Deutschland zeigte sie ihnen auf einem Globus. Nicht minder neugierig fragen die hiesigen Schüler: »Gibt es dort viele Tiere?« Überrascht sind sie, dass Kühe, Ziegen und Schweine auf der Straße herumlaufen. Interessiert folgten die Ein- bis Viertklässler dem Bericht über die Basketball spielenden Mädchen und Fußball spielende Jungs. In T-Shirts vom SV Niederschopfheim und SV Oberweier maßen sie beim Turnier ihre Kräfte. Über Geschenke aus sieben Koffern waren die kleinen Kenianer überglücklich, so die Afridunga-Befürworterin. »Was hat dir dort am besten gefallen?«, fragt ein Schüler. »Am schönsten war der Moment, in dem wir den Kindern die Geschenke überreicht haben«, antwortet Maier. In sieben Koffern hatte sie T-Shirts, Seifenblasen und ähnliches mitgebracht. Schulleiterin Beate Ganter schloss mit den Worten: »Es war sehr spannend für uns zu sehen, wie es anderen Kindern geht und wie gern sie zur Schule gehen. Ihr geht ja nicht immer gern in die Schule, stimmts?!« schmunzelte sie und einige stimmten sogleich zu. Nun überlegen die Grundschüler, wie sie die Waisenkinder in Kenia unterstützen können.
Quelle: 07.02.2019 https://www.bo.de/lokales/lahr/vortrag-ueber-afridunga-in-der-grundschule-oberschopfheim |